Starzach2025

Musikalische Liebeserklärung an Ernst Mosch

Beeindruckendes böhmisches Frühschoppenkonzert mit Honk & Blow / 350 Besucher

Er prägte einen eigenen Sound und sein Name steht für Perfektion ebenso wie für unvergessliche Melodien: Ernst Mosch, der legendäre Komponist, Arrangeur und Dirigent ist zwar 1999 verstorben und wäre heuer 90 Jahre alt geworden, doch seine Musik lebt weiter. Diese stand auch am Ostermontag im Mittelpunkt des 4. Frühschoppenkonzerts der böhmischen Polkagruppe "Honk & Blow", welche erstmals vor einem begeisterten Publikum in der Wachendorfer Mehrzweckhalle aufspielte.

IMG 8731Der Leiter des Orchesters, Toni Scholl, war von 1991 bis 1999 erster Tenorhornist bei „Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten" - nicht nur als Musiker, sondern auch als Orchestermanager war Toni Scholl einer der engsten Mitarbeiter von Ernst Mosch, dessen musikalisches Erbe er als Mitbegründer der „Egerländer Musikanten" weiter trägt. So kennt natürlich Toni Scholl die Egerländer Klangfarbe und weiß, wie die Musik von Ernst Mosch klingen muss. Deshalb ist für Toni Scholl die professionelle Interpretation anspruchsvoller böhmischer Kompositionen und der symphonischen Polkas das „Muss" in seinen Konzerten unter anderem auch mit den 14 Bierlinger Musikern von Honk & Blow. In zahlreichen Probenphasen wurde die Untergruppe des Musikvereins Bierlingen auf seine ganze Vielfältigkeit geformt. Vorsitzender Edgar Ruggaber begrüßte eingangs die nahezu 350 Besucher und stellte kurz das Blasmusik-Ensemble der Musikvereins mit dem Leiter Sebastian Duffner vor. Gleich bei den ersten Tönen des "Egerländer Musikantenmarsches" wurde das Publikum wachgerüttelt und man sah in den Gesichtern der meist älteren Besucher eine Freude über den tollen Sound von Honk & Blow. Dirigent Toni Scholl, der auch die einzelnen Kompositionen erläuterte, überzeugte durch sein souveränes Auftreten mit treffenden ausdruckstarken Gesten und sicherer Zeichengebung. Die Leidenschaft, mit welcher die 14 Musiker die Märsche, Polkas und Walzer spielten, sprang von der ersten Sekunde an auf das Publikum über. Die Werke des erste Teils mit den bekannten Ohrwürmern "Lieblings-Polka", "Rekruten Marsch", "Böhmischer Wind" (Walzer) oder der "Dompfaff - Polka" und weitere 5 Kompositionen stammten allesamt aus der Feder von Ernst Mosch. In den Arrangements werden Marsch, Polka und Walzer, vorwitzig, quicklebendig und ungeheuer spektakulär von den gut ausgebildeten Musikern dargeboten. Jedes Stück strotzte vor Virtuosität und überraschenden Elementen. Das war völlig authentisch dargebotene, leidenschaftliche Freude am Musizieren vor vollem Haus.

IMG 8752Nach der Pause hieß es musikalisch "Ein schönes Fleckchen Erde", "Egerländer Musikanten spielen" und zum Auftakt der "Castaldo Marsch", welche alle von Moschs engstem Vertrauten Franz Bummerl arrangiert wurden. Es folgte im Mittelteil eine Serie von Kompositionen mit Solisteneinlagen. Zunächst dürfte Schlagzeuger Adrian Oswald sein Können beim "Lieblingstrommler" unter Beweis stellen, danach Herbert Pfeffer, Moritz Duffner und Aushilfe Tanja Gerblinger (Es-Klarinette) beim "Klarinettenmuckl". Gleich im Dreierpack servierten die Posaunisten Frank Faiß, Markus Kienzle und Florian Oswald die "Pfeffernüsse" und Flügelhornist Jochen Wohlhüter glänzte abschließend bei "Ciribiribin", das er auswendig meisterhaft inzenierte. Viel Applaus und ein kräftiger Händedruck von Scholl gabs für jeden Solisten für die bravourösen Darbietungen.

Nach drei abschließenden Werken "Sterne der Heimat", "Mama" und "Wenn der Tag zu Ende geht" klatschten und forderten die begeisterten Zuhörer mit stehenden Ovationen vier weitere Zugaben von Honk & Blow heraus. Diese wurden gerne mit den Mosch-Klassikern "Fuchsgraben-Polka", "Egerland-Heimatland" sowie mit "Bis bald auf Wiedersehn" und nochmals "Ich hab die Sterne gefragt" serviert.

Text und Bilder: Gunar Haid