RotesSofa Künstlergespräch // Schiller meets Hölderlin

mit Azin Sadati (Iran) und Gretchen Geraets (Neuseeland / England) 

Für beide Künstlerinnen, die zur Zeit Gäste am kunstort ELEVEN artspace in Starzach-Börstingen sind, ist die Kommunikation und die Identifikation mit der gegenwärtigen Umgebung ein wichtiges Thema ihrer Arbeiten.

Für die Iranerin Azin Sadati spielt Friedrich von Schiller eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Anfang des 20. Jhd. wurde "Kabale und Liebe" als erstes westliche Buch überhaupt ins Persische übersetzt . Das Verlangen nach Freiheit und Unabhängigkeit in seinen Texten macht den bedeutenden deutschen Dramatiker auch heute noch zum Bestsellerautor iranischer Frauen. Rund 100 Jahre nach der ersten Übersetzung des Schillerschen Dramas ist das Bildungsniveau der iranischen Frauen höher als je zuvor. Doch obwohl sie heute in fast allen Berufen bis hin zum Auto-Rennsport zu finden sind, werden sie verhaftet, wenn sie dabei kein Kopftuch tragen.
Die Künstlerin Azin Sadati schreibt während ihrer Zeit in Baden-Württemberg Schillers Freiheitsgedichte mit weißer Farbe auf weiße Kleidung und symbolisiert damit die Unsichtbarkeit des Vorhandenseins, wie sie es in ihrer Heimat erlebt. im August waren diese Arbeiten in Tübingen zu sehen.

Warum sie Künstlerin geworden ist und wie sie ihren Platz als kreativ arbeitende Frau in ihrer Welt fand, will sie anhand der Aufführung eines Filmes und der Darstellung einzelner Projekte, die Sie im nahen und mittleren Osten durchführte, dokumentieren.

Ein anderer Deutscher führt Gretchen Geraets nach Börstingen. Die Neuseeländerin beschäftigt sich mit der Arbeit Friedrich Hölderlins und den Zusammenhängen seiner poetischen Schöpfungen. Sie bewarb sich um den Aufenthalt im kunstortELEVENartspace, um ihre Nachforschungen dort fortzusetzen, wo Hölderlin lebte und arbeitete. Was ursprünglich als reine Fotoarbeit geplant war, wurde durch ein Missgeschick beim Gepäckpacken vereitelt. Mangels ihrer Kamera kehrt Gretchen zu ihren bildhauerischen Wurzel zurück und arbeitet an Wachsobjekten und einer Installation. Gretchen Geraets ist fasziniert von der Schönheit der deutschen Landschaft. Die in London lebende Künstlerin taucht regelmäßig ein in die sie hier umgebenden Wälder wie auch in historische Schloßplätze. Sie saugt diesen Kontrast zur rasanten Industrieentwicklung auf und schafft daraus ihre eigenen Visionen: Palaksch - nichts ist immer nur "Ja" und nichts bleibt für immer "Nein".

Beide Künstlerinnen sind für ihre Arbeit zahlreich ausgezeichnet worden. Beim Künstlergespräch auf dem RoteSofa führen die beiden ihr Publikum in eine Reise durch die Kontinente, Geschichte und Kulturen, und beschreiben, wie sie ihren Weg zur Kunst und schließlich nach Börstingen fanden.

INFO:

Das Künstlergespräch findet in englischer Sprache statt und wird bei Bedarf ins Deutsche übersetzt.
Wie immer freuen wir uns über leckere Beiträge zum Buffet.
Anmeldung ist nicht erforderlich