1324 wurde Felldorf erstmals als ,,Veldorf" urkundlich erwähnt.

LBFelldorfAls erste Ortsherrschaft nannte sich die niederadlige Familie Megenzer seit dem 14. Jahrhundert nach dem Flecken und tat es bis 1695. In diesem Jahr starb der letzte männliche Nachkomme. Da hatten sich aber die Wege der Megenzer und der Felldorfer längst getrennt.

Über verschiedene Stationen war der Flecken ab 1414/1433 im Besitz der Linie Ow-Felldorf und wurde bis 1805 - dem Jahr des Übergangs an das Königreich Württemberg - gemeinsam  mit Ahldorf (heute Teilort der Stadt Horb) und Gut Neuhaus verwaltet.

Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für das ganze Dorf war die herrschaftliche Mühle an der Eyach, die Honor von Ow 1810 wegen Baufälligkeit neu errichten ließ. Gezwungenermaßen, wohlgemerkt, denn der Status der ,,Bannmühle" verlieh dem frühen Wirtschaftsstandort jahrhundertelang eine Monopolstellung. Zwischenzeitlich wurde die Mühle komplett abgebrochen, einzig der Mühlkanal erinnert noch an die frühere Nutzung des Wassers der Eyach für wirtschaftliche Zwecke.

Aufgrund der Armut suchten viele ihr Heil im Auswandern. Wer schaffen konnte, aber nicht auf einem eigenen Hof, suchte deshalb sein Auskommen oft in der Fremde, etwa als Zimmermann. Dessen Werkzeug, der ,,Klammhoka", hängt den Felldorfern heute noch als Spitzname an und gilt heutzutage als Metapher für den guten Zusammenhalt im Ort.

Heute als dörfliches Idealbild gepriesen, hat der Zusammenhalt der Felldorfer eine lange und wirtschaftlich bedingte Tradition: Was man sich wünschte, wurde einem nicht geschenkt. Was man dennoch haben wollte, musste man sich erarbeiten. Bereits 1952 nutzten die Bauern bei der Bodenreform die Chance einen wichtigen Schritt in die Selbständigkeit tun zu können, indem sie zu günstigem Preis die vom Fürsten von Sigmaringen gepachteten Äcker kauften.

75 Felldorfer Landwirte erwarben damals insgesamt 86 Hektar Land zu einem Gesamtpreis von 200.000 Mark. Auch die Gemeinde nutzte die Gunst der Stunde, und so gingen das Schlossareal mit den drei großen Scheuern und dem Forsthaus sowie auch landwirtschaftliche Flächen in das Eigentum der Gemeinde über.

1972 war Felldorf einer der drei Orte, die sich zur Gemeinde Starzach zusammen schlossen.

Das aktive Vereinsleben in Felldorf wird geprägt vom Sportverein Felldorf, der sich vor einigen Jahren mit dem Sportverein Wachendorf zu einer Spielgemeinschaft zusammenschloss, zwischenzeitlich aber wieder selber eine aktive Fußballmannschaft hat sowie von der Narrenzunft ,,Klammhoka" Felldorf und dem Trachtenverein Felldorf.

Der Männergesangverein Felldorf hat sich zwischenzeitlich mit dem Männergesangverein Bierlingen zum Männergesangverein Starzach zusammen geschlossen.

Zur Nutzung der Vereins- und Kulturangebote steht in Felldorf das 1997 in einer der drei Schlossscheuern eingerichtete Bürgerhaus zur Verfügung.

Mit viel ehrenamtlichem Engagement, durch die Vereine und Privatleute, konnte der Keller im Rathausgebäude als Festkeller ausgebaut und auch mit dem Bürgerhaus verbunden werden.

Durch Ausweisung von Baugelände konnte Anfang der Neunziger Jahre der Bevölkerungsrückgang gestoppt werden

Daten

Einwohner: 723 (Stand 31.12.2021)

Größe: 487 Hektar

 

Sehenswertes

St. Johann Baptist Kirche, Schlossareal Felldorf
felldorf
Wappen: Steigender Löwe.