Einst galt der Ort als rückständig inmitten einer wunderschönen Landschaft.

LBBierlingenErst Anfang der Siebzigerjahre wurden die vielerorts bereits als selbstverständlich angesehenen Einrichtungen wie öffentliche Kanalisation mit Anschluss an eine Kläranlage umgesetzt. Spätestens seit Ende der Achtzigerjahre hat sich Starzachs Hauptort Bierlingen dann vom selbsternannten Schandfleck zum Musterbeispiel dörflichen Bauens gemausert. Durch die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm flossen über Jahre Zuschussgelder in den Ort für öffentliche und private Maßnahmen.Ein Spitzenplatz beim Dorfverschönerungs-Wettbewerb 1995 Jahren belohnte die Dorfsanierer und deren langjährige Anstrengungen. "Herausragend ist hier die wunderschön gestaltete Ortsmitte mit Zehntscheuer, Rathaus, Kirche, einem schön gegliederten Parkplatz und einem Brunnen als Blickfang", schwärmten 1995 die Dorftester des Landes über Bierlingen. Einen Sonderpreis im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" für Bierlingens ausgezeichnete, weil rundum erneuerte Dorfmitte war harter Arbeit Lohn. Und fürwahr hat sich Bierlingen solcherlei Meriten verdient, vergleicht man das heutige Bild mit der zum Teil schlechten Bausubstanz bis Anfang der Achtzigerjahre.

Ansicht von Rathaus und KircheVor über 1150 Jahren erstmals urkundlich erwähnt, weil ans Kloster Reichenau verschenkt, ging Bierlingen dann nach niederadeliger Zwischenstation an die Grafen von Zollern, später an die Württemberger über. Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Ow'schen Mitglieder ins Spiel, denen schon im Jahrhundert zuvor das Patronat gehörte. Einer derer war Joseph Otto von Ow, Reichsfreiherr von Wachendorf und Bierlingen, der als Ritter geboren wurde und als Pfarrer 1788 verstarb. So zumindest ist es auf dem Epitaph im Innern der St. Martinuskirche links neben dem Altar zu lesen.

 Von 1807 bis 1938 war Bierlingen Teil des Oberamts Horb, bis zur Kreisreform 1972 gehörte die Gemeinde zum Kreis Horb. Als dieser im Zuge der Kreisreform aufgelöst wurde, fand der Wechsel zum Landkreis Tübingen statt. Seitdem ist die flächenmäßig größte Teilgemeinde Hauptort und Verwaltungssitz der 1972 aus den Gemeinden Bierlingen, Felldorf und Wachendorf gebildeten Gemeinde Starzach.

Gingen die schulischen und familiären Beziehungen früher eher in Richtung Horb hat sich dies heute, zumindest was den Schulbesuch anbelangt, in Richtung Rottenburg und Tübingen verlagert. Trotzdem besteht in beide Richtungen eine gute Anbindung durch den öffentlichen Personennahverkehr.

Im Ortsteil Bierlingen ist auch die Grundschule für die Gesamtgemeinde untergebracht. Der viergruppige Kindergarten deckt den Bedarf an vielseitigen Betreuungsangeboten ab.

Reich ist das Vereinsleben in Bierlingen, wo neben dem Musikverein, dem Sportverein, der Narrenzunft, dem Kirchenchor, der Trachtenverein das kulturelle Angebot abrundet. Der 1888 gegründete Männergesangverein hat sich zwischenzeitlich mit dem Männergesangverein Felldorf zum Männergesangverein Starzach zusammen geschlossen.

Daten

Einwohner: 1317 (Stand 31.12.2021)

Größe: 817 Hektar

 

Sehenswertes

 

Hofgut Neuhaus, Ammelesbrünnele, Kirche St.Martin, Kreuzweg, Fasnetsmäsklemuseum
Bierlingen
Wappen: Rotes Herz, aus dem oben drei fünfblättrige, golden besamte Rosen wachsen, überhöht von einem achtstrahligen goldenen Stern, in Silber.