Erstellungsdatum 2019-12-13 17:47:20

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- Ergebnisse einer Bürgerbefragung von Sarah Wojtynek -

"Neuer Friedwald in Starzach" - so hieß es Anfang Oktober in den Zeitungen. Grundlage dieser Schlagzeile war die Befassung des Gemeinderats mit dieser Frage, der eine Befragung der Starzacher Einwohnerinnen und Einwohner, per Fragebogen, im Sommer diesen Jahres vorausgegangen war. Von 1000 zufällig ausgewählten ü40-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner haben 403 Personen (40 Prozent) ihr Statement zu diesem Thema abgegeben. Mehr als drei Viertel der Befragten halten demnach einen Bestattungswald in Starzach für eine gute Idee. 126 der Befragten haben sich sogar schon für ein Baumgrab in einem Bestattungswald entschieden. Von 141 der Befragten die heute noch nicht wissen wie sie bestattet werden möchten, hatten dennoch 121 angegeben, dass sie sich eine Baumbestattung vorstellen könnten. Die nächstgelegenen Bestattungswälder in der Umgebung sind der Ruhewald Nordstetten in Horb am Neckar, der RuheForst Zollerblick in Hechingen sowie der Friedwald Schönbuch in Entringen. 60 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, auch in einem Bestattungswald in der nahen Umgebung bestattet zu werden. Bei einer Umsetzung eines eigenen Bestattungswaldes in der Gemeinde Starzach soll, nach Wunsch der Einwohnerinnen und Einwohner, der Betrieb durch die Gemeinde selbst erfolgen, nicht durch ein damit beauftragtes Unternehmen.

Statistik

Regelungen in Bestattungswäldern

Nimmt man den Basispreis einer Baumbestattung, ist dieser um einiges günstiger als der einer herkömmlichen Bestattung auf dem Friedhof. Jeder kann in einem Bestattungswald bestattet werden, einzige Voraussetzung ist die Feuerbestattung und damit die Einäscherung. Grabsteine und Grabschmuck sind nicht gestattet, die Grabpflege übernimmt die Natur. Der Wald ist nicht umzäunt und für jedermann frei begehbar. In den meisten Bestattungswäldern in Deutschland gelten diese Regelungen. Im Schnitt wurden diese Regelungen von über 50 Prozent der Befragten akzeptiert und für sehr gut empfunden.

Wünsche zum Aussehen

IllustrationDie Befragung der Einwohnerinnen und Einwohner in Starzach ergab, dass der genaue Ort des möglichen Bestattungswaldes von großer Bedeutung ist. Ein Andachtsplatz in Mitten des Bestattungswaldes darf ebenfalls nicht fehlen. Die Wahl zwischen verschiedenen, günstigen Grabangeboten sind den Befragten ebenso wichtig. Bei Kauf eines Bestattungsbaumes, wird dieser nach dem Erwerb nicht der Holznutzung zugeführt. Er bleibt so lange bestehen, bis er abstirbt. Der Erwerb leistet daher einen Beitrag zum Naturschutz, was die Befragten sehr wichtig finden. Ob es sich um einen Nadel- oder Laubwald handelt, mit jungen, mittelalten oder alten Bäumen, ist den Befragten nicht sehr wichtig. Es soll ein natürlicher Mischwald sein, so wie er in Deutschland vorkommt. Fragt man nach den Vorstellungen der Einwohnerinnen und Einwohner wie das eigene Baumgrab auszusehen hat, wird ein alter bis mittelalter Laubbaum als Grabstätte bevorzugt. Das Gelände soll flach sein, sodass auch Menschen höheren Alters und Menschen mit Handicap die Grabstätten, ohne Hindernisse, leicht erreichen können.

Die Idee hat Potenzial

Die Umfrage hat gezeigt, dass die Starzacher Einwohnerinnen und Einwohner durchaus für einen Bestattungswald in Starzach sind. 283 von 403 Befragten können sich vorstellen, diese Bestattungsform für sich selbst zu wählen. Einer Umsetzung dieser Idee, und somit einer Etablierung eines Bestattungswaldes in Starzach, steht laut dieser Umfrage nichts entgegen.

Danksagung

Ein herzlicher Dank gebührt allen Starzacher Einwohnerinnen und Einwohner, die an dieser Umfrage teilgenommen haben und sich mit dem Thema beschäftigt haben. Ohne Sie hätte die vorliegende Abschlussarbeit einer Studentin an der Hochschule Rottenburg nicht entstehen können und die Entscheidungsgrundlage wäre für den Gemeinderat deutlich geringer geblieben. Für die reichlichen Informationen und Kommentare sind wir deshalb sehr dankbar.

Die Bachelorarbeit mit den gesamten Ergebnissen dieser Umfrage hier pdf button eingesehen werden.

Studentin der HFR
Frau Sarah Wojtynek

Bürgermeister
Herr Thomas Noé