Böhmische Blasmusik in Perfektion dargeboten
Beeindruckendes Frühschoppenkonzert von Honk & Blow / 350 Besucher

Wieder ein besonderes musikalisches Erlebnis für viele Freunde der böhmisch-mährischen Blasmusik waren die Darbietungen der Polkagruppe Honk & Blow mit dem bekannten Dirigenten Toni Scholl beim 5. Ostermontags-Frühschoppenkonzert in der Wachendorfer Mehrzweckhalle. Stilistik und Interpretationen sowie Phrasierung und Artikulation der Böhmisch/Mährischen Blasmusik wurden dabei treffend und mit jugendlicher Begeisterung dargeboten. Erstmals durften auch die Nachwuchsbläser Andreas Bauer auf dem Tenorhorn und David Faiss mit seinem Flügelhorn bei Honk & Blows Jahresauftakt mitwirken. Sie machten Ihre Sache sehr gut wie auch die ausgezeichnete ES-Klarinettistin und einzige Dame im Orchester, Tanja Gerblinger. In zahlreichen Probenphasen wurde die Untergruppe des Musikvereins Bierlingen auf seine ganze Vielfältigkeit geformt.

Vorsitzender Edgar Ruggaber begrüßte eingangs die nahezu 350 Besucher und stellte kurz das Blasmusik-Ensemble der Musikvereins mit dem Leiter Sebastian Duffner vor. Sämtliche Kompositionen, darunter auch die 5 Wertungsstücke bei der Europameisterschaft über Pfingsten in Österreich, wurden neu einstudiert: In allen wurde der unverkennbare „böhmische“ Klang mit den weichen Tenor- und Baritonklängen, den strahlenden Flügelhörnern mit virtuosen Trompetenklängen darüber und brillant trillernden Klarinetten auf hohem Niveau nicht nur gepflegt, sondern geradezu zelebriert.

IMG 2435Dirigent Toni Scholl, der auch die einzelnen Kompositionen erläuterte, überzeugte durch sein souveränes Auftreten mit treffenden ausdruckstarken Gesten und sicherer händischer Zeichengebung. Die Leidenschaft, mit welcher die 17 Musiker die Märsche, Polkas und Walzer spielten, sprang von der ersten Sekunde an auf das Publikum über. Die Werke des erste Teils wie "Startfrei", "Sommernacht in Prag", "Alte Freunde" oder die "Egerländer Wirtshauspolka" wurden vorwitzig, quicklebendig und spektakulär von den gut ausgebildeten Musikern dargeboten. Jedes Stück strotzte vor Virtuosität und überraschenden Elementen. Das war völlig authentisch dargebotene, leidenschaftliche Freude am Musizieren vor vollem Haus.

Nach der Pause hieß es musikalisch "Abel Tasmann", "Aus lauter Liebe" und "Hallo mein Freund wie geht es Dir" welche teils von Ernst Moschs engstem Vertrauten Franz Bummerl arrangiert wurden. Es folgte im Mittelteil eine Serie von Kompositionen mit Solisteneinlagen. Bei der "Buntspecht-Polka" war es zunächt das Klarinettentrio mit Herbert Pfeffer, Moritz Duffner und Tanja Gerblinger. Danach durfte Posaunist Frank Faiß sein Können bei der "Posaunenliebe" unter Beweis stellen und die Trompeter Sebastian Duffner und Lukas Faiss mit Mexikaner-Hut bekleidet bei "Sancho und Pancho". Abschließend war es sogar ein Alphorn, welches von Tenorhornist Ingo Ruggaber beim "Alpenzauber" butterweich gespielt wurde. Viel Applaus und ein kräftiger Händedruck von Scholl gabs für jeden Solisten für die bravourösen Darbietungen.

Nach drei abschließenden Werken "Junges Leben", "Du must bleiben" und der "Abschiedspolka" klatschten und forderten die begeisterten Zuhörer mit stehenden Ovationen drei weitere Zugaben von Honk & Blow heraus. Diese wurden gerne mit den Klassikern "Gute Nacht (Polka)", "Polka mit Herz" sowie mit "Bis bald auf Wiedersehn" von Ernst Mosch serviert.

Text und Bild: Gunar Haid