Starzach2025

Seit 25 Jahren auf Schusters Rappen unterwegs / Anspruchsvolle Touren gemeistert

Nach dem Motto "Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen" bestreitet die Wandergruppe des Musikvereins "Eintracht" Bierlingen alljährlich eine dreitägige Wandertour auf verschiedenen Wanderpfaden. Und das seit nunmehr 25 Jahren.

Die Instrumente bleiben natürlich an diesen Tagen außen vor. Im Rucksack befinden Utensilien für meistens 2 Übernachtungen in auf der Strecke liegenden Gasthäusern oder Bauernhöfen. Alljährlich plant der Felldorfer Volker Trost die mehrtägigen Touren, welche meist Anfang Oktober stattfinden.

Westweg 2014"Wenn ich draußen bin, kann ich Sorgen vergessen – am Abend nach einer Wanderung angenehm „K.o.“ zu sein und mich an einer einfachen Mahlzeit, die plötzlich wie ein Festmahl erscheint zu freuen, das genieße ich sehr. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, nehme ich die Umgebung viel intensiver wahr" meinte Trost mit seinen Mitte 50-er Wanderkollegen Dirigent Roland Oswald, Kassier Harry Bischof, Tenorhornist Siegmar Gaus und Pressewart Gunar Haid.Sie waren bei den jüngsten 3 Etappen auf dem anspruchsvollen Schwarzwälder Westweg von Unterstmatt nach Hausach im Kinzigtal bei Bilderbuchwetter mit dabei.

Im vergangenen Jahr wurden die ersten drei Etappen von Pforzheim über Dobel, Forbach und Unterstmatt bewältigt. In den vergangenen Jahren waren auch Achim Ströbele und früher auch Bassist Richard Buckenmaier mit an Bord. Nach dem Nord-und Südrandweg der Schwäbischen Alb und dem Württembergischen Weinwanderweg ist der Westweg mit seinen 12 Etappen auf 291 km Länge mit 8500 m Auf-und Abstieg von Pforzheim bis Basel, welche im jährlichen 3-tägigen Etappenrhythmus geplant sind, die bisher größte Herausforderung für die Bierlinger Wanderer. Tägliche Strecken von 20 - 35 km sind hier vorgegeben.

Am vergangenen langen ersten Oktoberwochenende mit dem Feiertag konnte man auf den Etappen an der Hornisgrinde, Mummelsee, Lotharpfad, Alexanderschanze und Glaswaldsee eine herrliche herbstlich gestimmte Natur und tolle Aussicht genießen. Übernachtet wurde in Unterstmatt "In der großen Tanne" und im "Harkhof" bei Oberharmersbach. Am letzten Tag ging es zum Aussichtsturm Brandenkopf auf 945 m Höhe mit Blick bis zur Rheinebene und dann zum Spitzfelsen oberhalb von Hausach bevor ein langer Abstieg zum Etappenziel ins Kinzigtal auf 250 m folgte.

75 km in drei Tagen zu Fuß unterwegs war ein stolze Leistung für die Flachlandtiroler aus der schwäbischen Toskana. Trost: "Unsere aktive Musiker-Wandergruppe hat sich durch die Aktivitäten zum Ziel gesetzt etwas für die Gesundheit zu tun, die Natur und die Regionen zu erleben, Stress abzubauen, mentale Entspannung genießen und frische Kraft zu sammeln." Natürlich steht auch die Geselligkeit bei einer Einkehr in einer Gaststätte oder beim gemeinsamen Abendessen auf dem Wanderplan.

Dass Wandern "in" ist belegen auch statistische Zahlen des Deutschen Wanderverbandes: Mehr als 60 Prozent der Befragten fühlen sich weniger gestresst, und 73 Prozent empfinden ein positiveres Lebensgefühl. Ebenfalls jeweils über die Hälfte der Befragten fühlt sich leistungsfähiger im Beruf und im Alltag (52 Prozent), empfindet ein besseres Körper- und Selbstwertgefühl (58 Prozent) sowie größere Sicherheit beim Gehen (58 Prozent). Jeweils knapp die Hälfte berichtete über einen größeren Freundes- und Bekanntenkreis (46 Prozent), einen besseren Schlaf (45 Prozent) und weniger gesundheitliche Probleme (49 Prozent).

Aus diesen Aspekten heraus will man auch im kommenden Jahr die Westweg-Etappen 7-9 und ein Jahr später die 3 Schlussetappen bis Basel in Angriff nehmen. Zudem soll die alljährliche Halbtages-Wanderung im heimatlichen Gefilden zwischen Neujahr und Dreikönig wieder geplant werden.

Text und Bilder: Gunar Haid